Verletzlich, weil wir verletzlich sein wollen
In the safest, most boring country, the worst lone gunman shooting happens. The worst in the world, in history. But it will not make our country worse. The safe, boring democracy will supply him with a defense lawyer as is his right. He will not get more than 21 years in prison as is the maximum extent of the law. Our democracy does not allow for enough punishment to satisfy my need for revenge, as is its intention. We will not become worse, we will be better. We lived in a land where this is possible, even easy. And we will keep living in a land where this is possible, even easy. We are open, we are free and we are together. We are vulnerable by choice. And we will keep on like that, that’s how we want to live. We will not be worse because of the worst. We must be good because of the best.
Ein Norweger in einem Forum, via wirres.net.

Wunderbar auf den Punkt gebracht, wovon ich seit langem zutiefst überzeugt bin: dass nämlich Stärke und Souveränität nicht aus einer Kultur der Rache und Gewalt erwachsen, sondern gerade aus der bewussten Entscheidung dafür, gelassen und verletzlich zu bleiben. Das gilt für ganze Länder wie auch im Kleinen für jeden Einzelnen. Wenn es nicht so verdammt kalt und lange Zeit im Jahr dunkel wäre, ich würde in diesem Land leben wollen.

[giardino, Mittwoch, 27. Juli 2011, 09:50] 1651



sturmfrau, Mittwoch, 27. Juli 2011, 11:21   (Permalink )
Giardino, ganz herzlichen Dank für dieses bewegende Zitat. Es ist so heilsam, solche Worte zu lesen zwischen all der deutschen Reflex-Polemik, die jetzt wieder auftaucht über erstarkende Rechtsradikale, die Forderung nach Internet-Patrouillen und Vorratsdatenspeicherung. Und es ist so aufregend, dass jemand das schwer denkbare zu denken und zu fühlen wagt, anstatt sich Rachetrieben hinzugeben.

jirjen, Mittwoch, 27. Juli 2011, 12:31   (Permalink )
Kalt, dunkel, und Mücken!

extramittel, Donnerstag, 28. Juli 2011, 13:22   (Permalink )
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kopffuessler, Sonntag, 31. Juli 2011, 22:21   (Permalink )
Ich fürchte, das "weich und verwundbar bleiben" ist überall verflucht schwierig.

giardino, Sonntag, 31. Juli 2011, 23:22   (Permalink )
Ja. Und man nimmt es auch kaum wahr zwischen all den anderen, die laut nach Rache und "Stärke" rufen.