Sonntag, 6. Oktober 2013
Venedig
Es waren noch ein paar Urlaubstage übrig, Island auch schon drei Monate her, da buchten wir kurzerhand eine Bahnfahrt und (wie immer, wenn's geht) ein kleines Appartment mit Kochecke, diesmal in Venedig, wo ich vor 18 Jahren einmal war und die Möwe überhaupt noch nicht. Mit einem regnerischen Tag, zwei Tagen Sonne und einem halben Tag so lala hatten wir eigentlich richtig Glück, verglichen mit dem hiesigen Temperatursturz. Am meisten Glück hatten wir aber damit, dass mein Freund aus Turin, den wir seit der Hochzeitsfeier vor zwei Jahren nicht mehr gesehen hatten und erst auf der Hinfahrt am Sonntag per SMS über unseren Kurzurlaub aufklärten, kurzerhand beschloss, noch am selben Abend ebenfalls nach Venedig zu kommen, zwei Tage frei zu nehmen und sie mit uns zu verbringen.

Was für eine schöne, einzigartige Stadt. Das ganze Konzept – keine Autos, alles wird per Boot oder Handkarren transportiert – das Labyrinth an Gassen, Gässchen und Kanälen, die vielen richtig alten Gebäude, kleinste Geschäfte überall, alles in herbstliches Licht getaucht, wunderbar. Unsere Tage bestanden aus Rumlaufen, Rumlaufen, Vaporetto fahren, Rumlaufen und abends lecker kochen (z. B. Tagliatelle mit frischen Hallimasch) und gut unterhalten – und nicht eine Sekunde an die Arbeit denken. Auf diese Weise haben wir uns alle Quartiere erwandert, einschließlich einem Abstecher auf die Laguneninsel Burano, die mit ihren knallbunt gestrichenen Häuschen sofort gute Laune verbreitet. Jetzt kann der Herbst kommen.

[giardino, 22:57] Permalink (6 Kommentare) 1037



Montag, 9. September 2013
Logistik
Flug mit einem Kollegen nach Madrid mit Umsteigen in Düsseldorf. Die Maschine ist schon recht spät in der Zeit; als wir in Düsseldorf landen, sind es nur noch 20 Minuten bis zum Abflug nach Madrid. Ich sage "Tschüss!" zur Stewardess, steige aus der kleinen, engen Düsenmaschine, runter aufs Außenfeld in den Bus, der noch ein Weilchen wartet, bis alle da sind. Auf dem Weg zum Terminal müssen wir an einem Stopschild halten, weil ein Flugzeug den Weg versperrt. Minuten vergehen, bis sich das Ding endlich in Bewegung setzt und der Bus weiterfahren kann. Am Terminal angekommen, laufen wir zügig zu unserem Gate, unterwegs werden wir schon per Lautsprecher ausgerufen; als wir ankommen, begrüßt uns die Bodenstewardess mit "Wo haben Sie sich denn versteckt?". Raus, in den nächsten Bus, wir fahren wieder eine Weile, bis wir auf dem Außenfeld an der Maschine ankommen. Das war schon knapp. Beim Hochsteigen der Gangway denke ich noch, dass es eine gute Idee war, diesmal nur Handgepäck mitgenommen zu haben. Oben im Flugzeug begrüßt mich... die Stewardess von vorhin. Eine halbe Stunde hektisches Herumgefahre und -gerenne, um also im gleichen Flugzeug wie zuvor eine Reihe weiter hinten zu sitzen.

Flughafenlogistik ist faszinierend – toll, wie das im Großen und Ganzen alles funktioniert und ineinandergreift. Manchmal ist sie aber auch total dämlich.

[giardino, 14:50] Permalink (3 Kommentare) 1186