Tag 14
Mittwoch, 24. Juni 2009
Jetzt aber. Frühstück, Panini kaufen, nach Calasetta zur Autofähre. Man kann vom Hafen schon San Pietro und Carloforte sehen. Ankunft keine 40 Minuten später auf der Isola San Pietro. Atmosphärenwechsel. Es erscheint erstaunlich, aber die Sarden sind tatsächlich eher Land- als Wasserratten; sie essen mehr Fleisch als Fisch, und das Meer bleibt ihnen stets etwas unheimlich. Die Ortschaften sind hübsch hergerichtet, doch ihr Charakter ist eher erdig und schwer. All das fällt einem auf, wenn man in Carloforte ankommt: Hier reihen sich pastellbunte Häuser in engen Gassen aneinander, es gibt viel Blumenschmuck und man merkt, man ist in einem Ort, der mit und von dem Meer lebt. Der Thunfischfang in den Gewässern rund um die Insel ist immer noch der größte Wirtschaftsfaktor neben dem Tourismus. Die Hauptstraße ist eine lange Flaniermeile am Hafen entlang, und die Atmosphäre ist luftiger, leichter. Woher der Unterschied? Auch wenn die Insel heute zu Sardinien gehört, so wurde sie doch im 18. Jahrhundert erstmals von ligurischen Fischern besiedelt. Sogar der lokale Dialekt der 6000 Einwohner ist heute noch ligurisch, nicht sardisch.
Carloforte
Nachdem wir ein wenig durch die Gassen gebummelt sind, schon mal beschlossen haben, die Rückfahrzeit eine Fähre später auf halb elf zu verschieben und der wuselnde Betrieb in den Gassen binnen kürzester Zeit in der Mittagspause erstorben ist, fahren wir zunächst zum Nordkap, wo Wellen und zweifarbige Felsen auf uns warten. In einer schattigen Nische mit natürlicher Sitzbank essen wir Panini.
La Punta
Als nächstes suchen wir die Route zum südlichen Kap, finden aber stattdessen einen schönen, feinsandigen, einigermaßen besuchten Strand in einer felsengesäumten Bucht, wo wir die Gelegenheit nutzen, ins Wasser zu springen und ein-zwei Stunden auszuruhen.
Schließlich fahren wir an die Westküste (es gibt kaum mehr als diese drei Straßen, die vom Hauptort den Rest der Insel erschließen) und finden erst einen Fjord, gesäumt von hellgrauen, unwirklichen Felswänden.
Cala Fico
Und einen Kilometer weiter endet die Straße schließlich an einem echten Kap mit Leuchtturm, wo noch bizarrere, höhere Lavafelsen ins Meer abfallen, um die Möwen und Eleonorenfalken kreisen. Wir laufen herum, fotografieren, lassen uns in der Abendsonne von Wellenrauschen und Möwenschreien erfüllen. Schließlich ziehen wir uns auf dem mittlerweile verlassenen Parkplatz um, um in Abendgarderobe wie geplant wenigstens einmal in diesem Urlaub aus essen zu gehen, nur beobachtet von einer jungen Katzenfamilie, die hier offenbar lebt und sich im Abendlicht auf den warmen Steinen räkelt.
[Capo Sandalo sehen und hören, 2,4 MB]
Zurück in Carloforte schlendern wir durch die Straßen, setzen uns eine Weile auf den zentralen, von vier großen Bäumen mit Sitzbänken dominierten Platz und schauen den kleinen Kindern zu, die jetzt lärmend und zu Dutzenden herumwuseln. Zwei Gassen weiter finden wir Platz vor einer kleinen Trattoria und genießen das schlichte, köstliche Essen: Meeresfrüchte und natürlich frischen Thunfisch, meist mit Petersilie, Knoblauch und Tomaten zubereitet.
Nach Dessert und Espresso machen wir uns auf zur Fähre, mit der wir erst nach elf auf Sant'Antioco ankommen; erst kurz vor Mitternacht sind wir schließlich zuhause. Müde. Der bislang schönste Tag des Urlaubs.
Carloforte
La Punta
Schließlich fahren wir an die Westküste (es gibt kaum mehr als diese drei Straßen, die vom Hauptort den Rest der Insel erschließen) und finden erst einen Fjord, gesäumt von hellgrauen, unwirklichen Felswänden.
Cala Fico
[Capo Sandalo sehen und hören, 2,4 MB]
Zurück in Carloforte schlendern wir durch die Straßen, setzen uns eine Weile auf den zentralen, von vier großen Bäumen mit Sitzbänken dominierten Platz und schauen den kleinen Kindern zu, die jetzt lärmend und zu Dutzenden herumwuseln. Zwei Gassen weiter finden wir Platz vor einer kleinen Trattoria und genießen das schlichte, köstliche Essen: Meeresfrüchte und natürlich frischen Thunfisch, meist mit Petersilie, Knoblauch und Tomaten zubereitet.
Nach Dessert und Espresso machen wir uns auf zur Fähre, mit der wir erst nach elf auf Sant'Antioco ankommen; erst kurz vor Mitternacht sind wir schließlich zuhause. Müde. Der bislang schönste Tag des Urlaubs.
[giardino, Donnerstag, 16. Juli 2009, 22:42] 1096
monnemer,
Freitag, 17. Juli 2009, 11:32
(Permalink
)
Schon vor der Lektüre des letzten Satzes gedacht: das war bestimmt ein schöner Tag.
Herrliche Bilder!
Herrliche Bilder!
hach ich bin schon ganz erholt vom mitlesen
Sie sollten erst mal das Meer und die Möwen anhören. :)