Tag 15
Donnerstag, 25. Juni 2009

Ich bin inzwischen braun wie bestimmt seit zwanzig Jahren nicht mehr. Das Wetter ist freundlich und wir fahren nach dem Frühstück an unseren kleinen Strand. Und siehe da: Der Platz unter dem Baum ist frei! Yeah.

Nun. Der Boden darunter ist hart; auf richtigem Sand liegt es sich bequemer. Die Luft ist heute auch eher kühl, das heißt im Schatten fange ich zwischendurch an zu frösteln (die Möwe liegt sowieso fast nur in der Sonne, aber die hat auch nicht meine helle Haut). Und dann kommt auch noch ein älteres Ehepaar und legt sich 20 Meter weiter hin, wo er so aussieht wie ein wenig geliebter Kollege, von dem ich weiß, dass er zurzeit auf Sardinien Urlaub machen wollte. Das wäre schon ein Ding: Sardinien hat 1,7 Millionen Einwohner, derzeit 6stellige Besucherzahlen, eine Küste von bestimmt tausend Kilometern, und dann finden sich zwei Kollegen am selben winzigen Strand ein, wo nur etwa ein Dutzend Pärchen und Familien lagern.
Er sieht aus, er scheint Deutscher zu sein, die Stimmlage passt, er schaut öfters zu mir rüber, aber wir sind einen Tick zu weit voneinander entfernt, um sicher sein zu können. Und nur um meine Vermutung zu prüfen gehe ich nicht zu ihm hin, schließlich will ich ihn überhaupt nicht treffen. Bin von dieser Anwesenheit etwas genervt.

Meine Verkrampfung weicht erst, als ich mit geschlossenen Augen einem Hörbuch auf dem MP3-Player lausche und im Schatten dahindöse, vom inzwischen doch warmen Wind gestreift. Und es mir egal wird, wer der Mann ist. So bleibt letztlich alles Vermutung, auch noch als wir gegen halb fünf den Strand verlassen, um zur unserer Bar zu fahren.

Einkauf, abends Rindfleisch in Tomaten-Petersilien-Zwiebelsauce gekocht, dazu roh gebratene Kartoffeln. Köstlich!
  

[giardino, Sonntag, 19. Juli 2009, 22:28] 1106



jirjen, Montag, 20. Juli 2009, 10:57   (Permalink )
Ach, ich hab auch schon in London und Paris Bekannte getroffen, genauso aber am Bahnhof in der griechischen Pampa oder auf einem französischen Campingplatz, der in keinem Campingführer steht.
Das netteste Erlebnis war aber in einem Park in Bastia, als ich meinen Nachbarn traf, den ich trotzallem vorher seit Monaten nicht gesehen hatte...
An den Gardasee fahr ich deswegen gar nicht, da soll es manchmal zugehen, wie beim Betriebsausflug.