Sardinien, Tag 1-2
11 Tage auf der Insel, einigermaßen kurzfristig geplant, um in diesem Jahr zumindest noch ein bisschen Urlaub verbringen zu können. Während wir letztes Mal zu zweit waren, viel besichtigt und ansonsten am Strand gelegen haben, waren wir diesmal die meiste Zeit zu viert zusammen mit Mutter und einer Schwester der Möwe und haben alle möglichen Onkel, Tanten und deren Kinder besucht. Und entsprechend oft und gut gegessen, natürlich (Bauchtätschelgeste).

Wir kamen am Sonntag vormittag in Olbia mit dem Flugzeug an (Fähre ist inzwischen unter dem Strich teurer, dafür dann für 2 x 24h Reisezeit, schönen Dank). Mietwagen abgeholt und weiter nach Norden. In Palau einen Kaffee am Hafen getrunken, dann weiter zur Nordspitze der Insel nach Santa Teresa Gallura, von wo aus man schon Korsika sehen kann. Nettes Städtchen, karibisch gefärbtes Meer. Gut, um schon mal ein erstes Urlaubsgefühl zu entwickeln.

Santa Teresa Gallura
Für zwei Nächte ein kleines Apartment im Küstenörtchen Isola Rossa bezogen (entgegen dem Namen keine Insel). In den folgenden 24 Stunden erst einmal 12 Stunden geschlafen. War wohl nötig. Am Montagabend zurück nach Santa Teresa ans Capo Testa gefahren. Ein ganzes Kap voller Felsen, die aussehen wie von Künstlerhand geformt. Formen, Figuren, glatte Oberflächen, ein einzigartiger Skulpturenpark, durch den wir im Abendlicht und stürmischen Wind klettern. Atemberaubend schön.

Capo Testa
Zurück zuhause noch ein paar Nudeln gekocht. Wieder geschlafen wie die Steine.

[giardino, Samstag, 6. Oktober 2012, 20:01] 1312



birgit2604, Sonntag, 7. Oktober 2012, 13:11   (Permalink )
Die Felsen sind wirklich etwas ganz einzigartiges.

giardino, Sonntag, 7. Oktober 2012, 19:53   (Permalink )
Ja. Ich war bislang nur ein einziges Mal dort, es war 93 oder 94, und war damals schon völlig ergriffen. Und es war auch sicher nicht zum letzten Mal; ich habe noch lange nicht alle Winkel des Kaps gesehen.

arboretum, Sonntag, 7. Oktober 2012, 13:19   (Permalink )
Sardinien muss sehr schön sein.

Ich war ziemlich geschockt, als ich am Mittwoch im Deutschlandradio die Reportage
"Gift im Garten Eden - Umweltskandal auf dem Truppenübungsplatz Salto di Quirra" hörte.

giardino, Sonntag, 7. Oktober 2012, 20:04   (Permalink )
Ja, die Insel ist eine wilde Schönheit, groß und vielfältig, und die Sarden sind ein stolzes, zurückhaltendes, etwas schwermütiges und sehr gastfreundliches Völkchen, deren Männern im Übrigen auch das klischeehafte Machotum der Festlanditaliener völlig abgeht.

Seit jeher wird die Insel fremdbestimmt; dass sich jetzt Widerstand gegen die Militärbasis bei Lanusei regt (danke für den Link zur spannenden Reportage) ist ein gutes Zeichen und hat auch damit zu tun, dass die Sarden mangels Industrie schon seit einiger Zeit die Natur als ihre Lebensgrundlage, ob für die Landwirtschaft oder den Tourismus, verstanden haben. Insgesamt ist das Militär ohnehin schon auf dem Rückzug; ehedem weiträumig gesperrte Zonen an der Küste werden nach und nach den Bewohnern und Touristen zurückgegeben. Ich hoffe, der Prozess gegen den Umweltskandal hat Erfolg, und man schafft es, die Kontamination in den Griff zu bekommen.