Die virtuelle WG
Was soll das bringen, Twitter? Bzw. was bringt es mir*?

Twitter ist so etwas wie ein Privat-Nachrichtenticker (Sascha Lobo), eine Art SMS-to-web. Ich abonniere (»verfolge«) die Ticker anderer, die ich gerne lese / interessant finde / mag, und erfahre so, was sie gerade beschäftigt. Und schreibe selbst meine eigenen Kurzmeldungen, die wiederum von anderen gelesen werden, die meinem Ticker folgen.

Twitter ist schneller, persönlicher, unmittelbarer, alltäglicher als bloggen. Wie ein Draht zwischen meinem Büro** und der Außenwelt. Wie die Geräusche von Mitbewohnern in einer WG, wie sie aufstehen, das Haus verlassen, telefonieren, arbeiten, kochen. Nicht selten banal, manchmal ernst, manchmal politisch, manchmal albern, manchmal informativ, sehr oft witzig. Es ist eine Bereicherung, die ich zur Zeit nicht missen möchte.

Und ich musste es selbst erst ausprobieren, um das zu verstehen.


*: Twitter ist genauso Medium wie Weblogs: Jeder Anwender entscheidet selbst, wofür er es nutzt oder mit welchen Inhalten er es füllt.

**: neben der Abwehr von Spam-»Verfolgern« der Grund, warum ich meinen Twitter-Account geschützt habe, d.h. die Kontrolle darüber behalte, wer bei mir mitlesen kann.

[giardino, Montag, 8. Dezember 2008, 14:55] 9221



gorillaschnitzel, Montag, 8. Dezember 2008, 16:02   (Permalink )
Ich bin -was dieses Thema angeht- kilometerweit hintendran und oute mich hiermit als Nichttwitterer (und als Nichtfacebookist, NichtstudiVZler und NichtMyspacist). Mit sowas kann ich irgendwie nix anfangen. Interessiert irgendwie nicht. Wenn ich zweieinhalb mal irgendwelche Twittereien angeschaut habe, fand ich das immer zwischen nichtssagend über intim bis irrelevant und kann mir auch nicht vorstellen, dass sich da draußen irgenwer über den Zwischenstand meiner Verdauungsproblematik informieren möchte oder wissen möchte, welche Partei ich bei 17° Celsius grade präferiere, genausowenig es mich interessiert, ob Herr X oder Frau Y grade Malen nach Zahlen betreieben oder doch im Büro festsitzen. Für mich ist es schlicht: Geplapper und Zeitverschwendung. Rausgehen statt twittern, draußen im Wald ist eine herrliche Luft. Ich geh jetzt raus.

giardino, Montag, 8. Dezember 2008, 16:19   (Permalink )
Was heißt schon hintendran? Sie haben es sich angesehen und beschlossen, dass es für Sie nicht interessant/relevant ist. Mir dagegen gefällt dieses »Irrelevante« aus dem selben Grund, wie mir persönliche Blogs gefallen, die ja auch selten Relevanteres enthalten (meines eingeschlossen). Inwiefern Twittern gerade modisch ist oder nicht, ist mir ansonsten wurscht. Bloggen war ja vermutlich auch zuletzt 2004 hip. ;)

(Und wenn ich nicht im Büro festsäße, würde ich jetzt auch rausgehen, in den Wald.)

mark793, Montag, 8. Dezember 2008, 16:26   (Permalink )
Ich würde der Chose nicht pauschal jeglichen Nutzen absprechen wollen. Aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann ich mich weder aufraffen zum Twittern noch zum Wahrnehmen der diversen Xing- und WKW-Einladungen, die dauernd bei mir auflaufen.

Nicht auszuschließen, dass ich das in ein paar Monaten oder Jahren anders sehe. Beim Bloggen zählte ja auch nicht gerade zu den early adopters.

giardino, Montag, 8. Dezember 2008, 16:34   (Permalink )
Genau so dachte ich vor einem Jahr auch noch. :)

vert, Dienstag, 9. Dezember 2008, 03:20   (Permalink )
wenn ich jetzt noch ein jahr darüber nachdenke, bin ich in meiner meinung gefestigter.
(und vielleicht gibt es ja dann schon was neues!)

mark793, Dienstag, 9. Dezember 2008, 11:45   (Permalink )
Ja, vielleicht 3 -D-Videobotschaften von bis zu 6 Sekunden Länge oder die Möglichkeit, meinen Followern Morgentwits per Bluetooth auf den Frühstückstoast zu brutzeln, wer weiß. ;-)

@giardino: So habe ich es auch schon vor einem Jahr gesehen, aber da hat sich in der Meinungsbildung in der Zwischenzeit nichts Dramatisches verändert.

giardino, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 12:07   (Permalink )
vielleicht 3 -D-Videobotschaften von bis zu 6 Sekunden Länge oder die Möglichkeit, meinen Followern Morgentwits per Bluetooth auf den Frühstückstoast zu brutzeln

chrchrhr :)

kid37, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 12:11   (Permalink )
Ich bin etwas Community-müde, interessiere mich gerade aber für tumblr als Möglichkeit des schnellen Hinwerfens. Quickies liegen mir nicht so, das muß was dazwischen sein. Aber schön, daß es so was alles gibt ;-)

kristof, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 14:01   (Permalink )
Mal so dazwischengefragt: Angenommen, man wollte sich sowas selberbauen, so ein Twitter-Schnellblog, das per SMS gefüttert wird. Gibt es da irgendwelche Gateways für, als für SMS empfangen und in ein CGI reinstecken? Ist da wer Experte?

giardino, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 14:42   (Permalink )
Hm. Ich nicht.

(SMS an E-Mail-Adresse, Mail2Blog-Schnittstelle, ..?)

kristof, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 14:44   (Permalink )
SMS an Emailadresse? Geht sowas? Das wär ja schon mal was. POP3-Postfach auslesen geht ja ...

giardino, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 14:45   (Permalink )
Sehen Sie, Herr Kid, das kannte ich noch gar nicht. Sieht aber so aus, als würde ich es mögen. (Neinneinnein, Blog und Twitter müssen reichen. Herrje.)

giardino, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 14:49   (Permalink )
@kristof: Ja, einfach die Adresse an den Anfang der SMS stellen, dann wird sie als E-Mail zugestellt. Ging zumindest früher mal bei D2.

kristof, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 15:02   (Permalink )
Oha, muss ich mal checken bei meim o2 ...

giardino, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 15:05   (Permalink )
gucknse mal hier

kristof, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 15:24   (Permalink )
Ja danke, da hatte ich mich auch grad hingegugelt. Muss ich mir mal anschauen in einem stille Stündchen ...

vert, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 15:39   (Permalink )
kann ich mich auch dran erinnern: 1998, d1 mit nokia 3110. ist wohl mit dem aufkommen von handybrowsern aus der mode gekommen... ich habs irgendwann nicht mehr ausprobiert, erzählen sie uns etwas über ihre erfahrungen, herr kristof.

kristof, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 15:46   (Permalink )
Gern. Wie geht das denn bei Twitter, wo schickt man denn da seine Sms hin?

giardino, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 15:50   (Permalink )
An eine Nummer in Großbritannien. :-/

kristof, Donnerstag, 11. Dezember 2008, 21:05   (Permalink )
So, Schritt 1 war erfolgreich. Das hier geht ...
Nun mal eigenes "Zwitscher-Postfach" anlegen.

kaethe feinstrick, Dienstag, 9. Dezember 2008, 16:16   (Permalink )
Es ist belangloser Spielkram. Es nervt, wenn Leute Twitter für private Zwiegespräche nutzen, an denen kein anderer teilhaben kann. Es ist öde, wenn Leute nur über Technikzeugs schreiben, von dem ich keine Ahnung habe. Es ist lächerlich, wenn einer schreibt, dass er grade Kaugummi kaut oder aufs Klo geht. Aber es ist auch ein Riesenspaß, eine Herausforderung, das Leben auf den Punkt zu bringen, ein heimliches Vergnügen, wenn man mal kurz durchs Fenster in andere Büros oder Wohnzimmer gucken kann, die eigenen Gardinen für Fremde zur Seite schiebt - und sich dann wieder dem Alltag widmet, ein wenig erleichtert darüber, dass andere noch viel verrückter sind als man selbst.

giardino, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 12:08   (Permalink )
Hach. Man versteht mich.

arboretum, Dienstag, 9. Dezember 2008, 22:18   (Permalink )
Ehrlich gesagt, wüsste ich nicht, woher ich auch noch dafür die Zeit nehmen sollte.

giardino, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 12:09   (Permalink )
Fragen Sie mich nicht, wo ich die hernehme, ich weiß es auch nicht.

isabo, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 14:26   (Permalink )
Alles eine Frage der Prioritäten. Ja, man erschrickt dann manchmal.

, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 14:28   (Permalink )
Sehr geehrte Damen und Herren,

im Rahmen meiner Diplomarbeit "Datensensiblität im Web 2.0" führe ich eine Umfrage durch. Da Sie bei blogger.de und damit im Web 2.0 aktiv sind, fallen Sie in meine Zielgruppe.
Bitte unterstützen Sie mich und nehmen sich 10 Minuten Zeit.

Hier der Link zur Umfrage: [entfernt, sg. giardino]

Bitte beachten Sie, dass innerhalb des Links keine Leerzeichen enthalte sind.

Für Ihre Teilnahme bedanke ich mich herzlichst und ich würde mich riesig freuen, wenn Sie den Link innerhalb von blogger.de weiter vertreiben könnten.

Mit freundlichen Grüßen

Pascal Niess

giardino, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 14:39   (Permalink )
Sehr geehrter Herr Niess,

ich darf Ihnen eine Sensibilität im Web 2.0 verraten, von der Sie offenbar noch nicht wissen:

Kommentar-Spam. Können die meisten Blogger so ganz und gar nicht leiden.

Die Tatsache, dass jemand ein offenes Kommentarfeld zu seinen Blog-Einträgen hat, ist keine Einladung, darin für irgendwelche persönlichen Interessen ohne Bezug zu werben. Und erst recht werde ich Ihren Link nicht »weiter vertreiben«, Sie Spaßvogel.

Nichts zu danken, und viel Erfolg mit Ihrer Arbeit weiterhin,
giardino

pappnase, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 15:04   (Permalink )
ich hab den grad 6 mal gelöscht.

giardino, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 15:07   (Permalink )
Ja, schon gesehen. Kein Benimm, diese jungen Leute...

kristof, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 15:27   (Permalink )
Der Link ist noch hinter dem Nick wohl. Das ist gut. Der Schmalzbacke kann ich so seine Umfrage verwässern ...

pappnase, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 15:36   (Permalink )
haha, ich bin 70 und rentnerin.

giardino, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 15:47   (Permalink )
tsss... Jetzt aber nicht selber hinterherspammen, gell. ;)

gorillaschnitzel, Mittwoch, 10. Dezember 2008, 16:05   (Permalink )
....ich zumindest fand es grade eben wirklich erstaunlich, wie häufig ich "k.A." hatte....


Um aber vielleicht doch noch einmal auf das Thema "Twitter und Social Networks" und all das zurückzukommen (eigentlich sollte dies weiter oben stehen, aber da passts grad auch irgendwie nimmer hin, weil es mehr um SMS geht...):
Soll das Zeug nutzen wer mag, ich würde nicht behaupten, da den Löffel der Weisheit gefressen zu haben und vielleicht twitter ich mich in nem Vierteljahr schon ins Nirvana.
Allerdings bin ich einigermaßen "zwangsweise" mit dem Medienverhalten junger Menschen konfrontiert und wenn ich mir anschaue, wie die das nutzen, dann wird einem Angst und bange. Unsereins glaubt ja, diese jungen Internet- und Konsolenjunkies seien uns alten Säcken (technisch) haushoch überlegen. Mitnichten! Wenn, dann allenfalls eine kleine Minderheit. Mich erschreckt da häufig, wie schmerzbefreit doch recht "intime" Lebensdetails verbreitet werden und man regelrecht einen Seelenstriptease hinlegt und das mit Klarnamen, idealerweise auch gleich noch Handynummer und Adresse.
Da brauchts keinen Schäuble mehr und auch keinen Bundestrojaner, das übernehmen diese Leute schon selbst.