Islands Vögel: Seevögel
Abgesehen von den Möwen gab es noch eine Menge anderer Seevögel, die entweder an den Felsküsten oder auf nahegelegenen Wiesen brüten und meist zwischendurch im Meer nach kleinen Fischen tauchen. Letzter Teil der Vogelreihe.

Eissturmvogel
Was für sympathische, tolle Vögel. Fliegerisch segeln sie elegant wie Möwen im Wind, aber ansonsten sind sie meist ruhig und zurückhaltend, es sei denn sie schnäbeln mit ihren Partnern / Partnerinnen, dann geht es laut und tief Orrrk Orrk Orrk. Dort ist auch noch ein Bild.

Basstölpel
Was von weitem wie eine Möwe mit irrer Flügelspannweite wirkte, waren bei näherer Betrachtung (sprich: vielfachem Zoom) Basstölpel, von denen ich leider nur wenige sah und dann auch nur weit entfernt über dem Meer. Die hatte ich auf Helgoland schon deutlich näher im Visier.

Gryllteiste
Merkwürdiger Name, merkwürdiger Bursche. Aber schick.

Krähenscharbe
Eine Kormoranart, die wohl auch nicht auf Island brütet, sondern nur eine Weile Zwischenstation macht. Fast hätte ich die fliegende nicht mehr erwischt, bevor sie hinter der Felsnase verschwand. (Im Vordergrund eine Möwe mit Fisch.)

Küstenseeschwalbe
Die Seeschwalben waren rund um die ganze Küste nur schwerlich zu übersehen. Teilweise zu Hunderten bis gar Tausenden brüten sie in küstennahen Wiesen (könnt ihr die Küken auf dem Foto erahnen?). Manchmal auch dort, wo man dummerweise entlang muss, ob mit dem Auto oder gar zu Fuß, worauf sie anfangen, Attacken zu fliegen. Okay, sie greifen nicht wirklich an in dem Sinne, dass sie einen berühren. Aber sie stürzen sich im Flug auf die Eindringlinge und drehen nur Zentimeter entfernt ab, wobei sie zornige Schreie ablassen, was schon ein gewisses Unwohlpotenzial hat (das Foto, wo sie meine Möwe angreifen, gibt eine Idee davon). Ansonsten finden sie sich ähnlich wie die Dreizehenmöwen auch gerne mal in großen Gruppen zur Gefiederpflege zusammen oder sind dabei zu beobachten, wie sie über dem Meer im Rüttelflug auf der Stelle nach Fischen Ausschau halten, die sie dann mit einem blitzartigen Fall und Tauchgang erbeuten.

(Weiter in den Kommentaren. Spoiler: Papageientaucher!)
 

[giardino, Donnerstag, 8. August 2013, 20:42] 1877



giardino, Donnerstag, 8. August 2013, 21:33   (Permalink )
Papageientaucher
Fliegende Pinguine! Mit bunten Clownsgesichtern! Und das an einer alles andere als tropischen Nordatlantikküste. Wer auch immer sich diesen Vogel ausgedacht hat, hatte Humor. Schon wie sie unbeholfen auf der Wiese herumwatscheln. Und wie irre flink sie mit ihren (flugmäßig) eher plumpen Körpern fliegen, um die aneinandergereihten, in mehreren Tauchgängen gefangenen Fischchen herbeizubringen, mit denen sie ihre in langen Erdhöhlen versteckten Jungen versorgen. Schlicht wunderbar, sie so nah erleben zu dürfen; ein Gefühl von Demut und Erfüllung, wie ich es zuvor nur bei den Seehunden auf Helgoland hatte.

Trottellummen
Die kannte ich zwar auch schon von Helgoland, aber hier waren die Felskanten, auf denen sie brüten noch deutlich näher (hier gibt es das Foto von der Kinderstube in groß). Wenn ich Geschichten zeichnen könnte, ich glaube ich würde Trottellummen als Protagonisten nehmen. Sie sehen einfach zu schön und gleichzeitig geheimnisvoll aus mit ihren schwarzen, schlanken Hälsen und dem weißen Strich um die Augen.

Tordalk
Zum Abschluss noch eine Art, die zwar laut Beschilderung auch schon auf Helgoland hätte zu sehen sein sollen, ich aber erstmals hier zu Gesicht bekam. Was für ein schöner und cooler Vogel, wie er dort auf dem Felsen sitzt und seine kaum erkennbaren Augen übers Meer schweifen lässt. Majestätisch.

lunally, Donnerstag, 8. August 2013, 22:51   (Permalink )
Danke für die fotos von den papageientauchern. Die sind sooo toll. Habe eine krimireihe gelesen, in einem davon waren sie quasi die hauptdarsteller. Jetzt hab ich eine viel bessere vorstellung davon.