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Mittwoch, 1. Mai 2013
Eine Woche China: Shanghai (Tag 7)
Viel zu früh klingelt der Wecker, aber schon um halb acht fährt in der Nähe einer der Shuttlebusse der Firma ab, um meinen Kollegen und mich zum etwas 20 Kilometer entfernten Firmenstandort zu bringen. Auf Google Maps liegt unser Firmengebäude noch weitgehend in der Pampa, deswegen bin ich irritiert, dass wir auf dem Weg dahin quasi nur durch bebaute Stadtviertel fahren. Bis ich begreife: Der gesamte Pudong New District ist eine einzige, uferlose Neuansiedlung der vergangenen Jahre. Hier wurden und werden alle 1-2 Kilometer Trabantenstädte von Wohnhochhäusern hochgezogen, jedes Viertel in Bauweise und Fassaden jeweils gleich gestaltet, die Viertel untereinander jedoch unterschiedlich und recht vielfältig. Hunderttausende von Wohneinheiten mit vermutlich gutem Komfort, sicher auch einigermaßen teuer. Zwischendrin immer auch mal ein kleines Viertel von nur 2-3stöckigen, pseudoeuropäischen Häusern mit geneigten Ziegeldächern, Säulchen, Veranden oder sonstwie so, wie man sich einen Mix von alten europäischen Baustilen vorstellen kann. Hier dürften die Immobilien erst recht kaum mehr erschwinglich sein für normale Angestellte. Und ich frage mich, wo diese ganzen Menschen arbeiten. Wie sie dorthin kommen (denn die Straßen sind im Berufsverkehr zwar voll, aber nicht hoffnungslos verstopft, und Metros gibt es hier draußen noch nicht). Wo sie einkaufen. Wo sie sich treffen. Sitzen so viele einfach zuhause? Irgendwie passt das in meiner Vorstellung noch nicht zusammen. Immerhin ist hier der Motorroller als Verkehrsmittel schon deutlich verbreiteter als in der Innenstadt.

Mein deutscher Kollege berichtet, er sei am Sonntag auf der großen Automesse gewesen, von der inzwischen behauptet wird, sie sei zur wichtigsten der Welt aufgestiegen. Und er habe noch nie so viele Menschen gesehen. Zu den meisten, besseren Marken hätte es schon gar keinen Zutritt gegeben, es sei denn man habe eine spezielle Einladung auf den Stand gehabt.
In der Firma treffe ich erst einmal eine Menge chinesischer Kollegen, die ich schon von ihren Deutschlandbesuchen oder zumindest über Mailverkehr kannte. Die Büros sind ausschließlich Großraumbüros mit Abständen zwischen den Reihen und Plätzen, die bei einer Sicherheitsbegehung im deutschen Werk nicht durchgegangen wären. Aber es ist hell und freundlich, so wie die Leute auch, und irgendwie bin ich stolz, gemeinsam mit all diesen Kollegen zur gleichen Firma zu gehören, mit der gleichen Liebe zu den gleichen Produkten, nur eben in einem ganz anderen Teil der Welt. Übrigens haben sich viele der Kollegen westliche Vornamen zugelegt. Sie heißen James, Ella, Michelle, Eric oder Mimi, und diese Vornamen stehen auch zusätzlich zum eigentlichen auf ihren Visitenkarten. So sehr es mir natürlich das Namenmerken und das Ansprechen erleichtert, irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen. Würde ich mir in einer chinesischen Firma einen chinesischen Vornamen geben? Und warum können wir alle offenbar nicht lernen, wie man ihre Namen richtig spricht? So schwierig sind sie doch nicht.
Ich halte ein mehrstündiges Training, bei dem ich Kollegen vom lokalen Vertrieb und Service etwas über die bei uns gefertigten Produkte beibringe, die sie verkaufen und warten sollen. Es ist anstrengend, meine Stimme kratzt schon stark und ohne Paracetamol und Nasenspray hätte ich das wohl geschmissen. Immerhin, die Teilnehmer sind sehr zufrieden. In der Mittagspause warte ich im Foyer und mir fällt auf, wie im Atrium im ersten Stock jeweils mehrere Grüppchen von 2-3 Frauen in gleicher Richtung auf dem Gang den Lichthof mehrfach umrunden, in ein leises Gespräch vertieft und in zeitlupenhaft langsamer Gehbewegung. Am Tag zuvor schon hatte ich am People's Square ganz ähnlich Frauen gesehen, wie sie in kontinuierlich langsamem Schritt sich unterhaltend einen Weg entlang gingen. Es wirkt auf mich wie Nonnen in einem klösterlichen Kreuzgang, sehr meditativ und schön, wie eine gute Art, mittags Pause zu machen. Andere Kollegen wiederum sitzen versunken an ihren Tischen, den Kopf auf den Unterarmen und machen ein Nickerchen. Wie oft habe ich mir schon gewünscht, dass diese Sitte in Deutschland akzeptiert wäre. (seufzt)
Ich werde in ein wenige Kilometer entferntes richtiges Restaurant eingeladen. Sehr schick. Und der typische, runde Tisch steht diesmal in einem separaten kleinen Raum. Das wirkt elitär oder fast konspirativ, aber hey, wenn ich ein Geschäftsessen mit wichtigen Partnern oder Kunden hätte, so ein kleiner, eigener Raum wäre die ideale Umgebung. Aber auch so gefallen mir die chinesischen Restaurants sehr; das gemeinsame Essen in kleinen Häppchen von den gleichen Speisen auf dem großen Drehteller, und an dem runden Tisch sieht jeder jeden und ist Teil der Tischgemeinschaft und des Gesprächs; es gibt im Gegensatz zu unseren typischen, rechteckigen Tischen schlicht keinen Platz, an dem man vom Gespräch abgeschnitten sein könnte (was mir sonst leider immer mal wieder passiert). Die Kollegen – so wie schon die anderen Kollegen in Shenzhen zuvor – bestellen für mich fürsorglich Messer und Gabel mit. Aber mein Ehrgeiz mit den Stäbchen ist größer. Inzwischen kann ich sogar mit Hilfe der Stäbchen schon die kleinen, gegrillten Scampis essen, ohne die Hände fürs Abreißen des Kopfes zuhilfe nehmen zu müssen. Ha.
Das Essen dauert länger als anderthalb Stunden, ohne dass einer meiner Kollegen anfinge, unruhig auf die Uhr zu blicken; ich bin mir nicht sicher, ob das nur eine Ausnahme für mich, den Gast, ist, oder ob grundsätzlich die Büro- bzw. Pausenzeiten nicht ganz so streng gesehen werden. Wir fahren schließlich zurück zum Büro, ich schreibe noch ein paar Mails, und um viertel vor fünf fangen die allermeisten an, ihre Sachen zusammenzupacken und nach draußen zu strömen, wo die ersten Firmen-Shuttlebusse schon wieder warten, die Leute auf den jeweiligen Linien nach Hause zu bringen, meist mit einer halben bis zu anderthalb Stunden Fahrzeit. Das bedeutet auch, dass die meisten Kollegen hier von neun bis um fünf arbeiten, Montag bis Freitag. Minus Mittagspause wären das deutlich weniger Wochenarbeitsstunden als bei uns, was mich überrascht. Andererseits (ich habe vergessen, mal nachzufragen) dürften sie deutlich weniger Urlaubstage haben, insofern werden wir unter dem Strich in Deutschland sicher kaum untervorteilt sein.
Klischeebild
Die Fahrt geht zurück durch die Trabantenstädte und nach einer Dreiviertelstunde sind wir wieder im Hotel.

Ich suche mir per Google Maps einen nahegelegenen Supermarkt, um ein bisschen nach besonderen Lebensmitteln zu schauen. Es ist ein Walmart-Supercenter (was immer das auch heißen mag), und ich verbringe sicher eine ganze Stunde darin, bis ich schließlich mit ein paar Tütchen Gewürzen (Szechuanpfeffer, 5 Spices etc.), kandierten Früchten (offenbar sind getrocknete und kandierte Früchte in China Grundnahrungsmittel) und Tee hinaus in den Regen zu treten. Wenn so gar kein Englisch auf den Packungen steht, wird es eben etwas schwierig. (Erst zuhause in Deutschland stelle ich fest, dass fast alle Waren längst abgelaufen waren. Super, Walmart!) Auf dem Weg zum Hotel zurück fällt mir auf, dass die Wohnviertel in diesem Stadtteil zumeist Gated Communities sind, mit Toren und hohen Zäunen und Wachpersonal. Ist das nur Arroganz? Oder Angst? Ich hatte bislang nichts davon gehört, dass China allzu sehr unter Straßenkriminalität litte, also beispielsweise vergleichbar mit den großen amerikanischen Städten.
Im Regen beobachte ich eine Frau, die lautlos auf ihrem Elektroroller im mehrspurigen Berufsverkehr fährt, einhändig, in der anderen Hand ein Regenschirm. Ohne Helm. Und ohne Licht.
Abends hänge ich natürlich noch eine Weile am Fenster und mache ein paar sehnsuchtsvolle Fotos der blinkenden Skyline.


In der Firma treffe ich erst einmal eine Menge chinesischer Kollegen, die ich schon von ihren Deutschlandbesuchen oder zumindest über Mailverkehr kannte. Die Büros sind ausschließlich Großraumbüros mit Abständen zwischen den Reihen und Plätzen, die bei einer Sicherheitsbegehung im deutschen Werk nicht durchgegangen wären. Aber es ist hell und freundlich, so wie die Leute auch, und irgendwie bin ich stolz, gemeinsam mit all diesen Kollegen zur gleichen Firma zu gehören, mit der gleichen Liebe zu den gleichen Produkten, nur eben in einem ganz anderen Teil der Welt. Übrigens haben sich viele der Kollegen westliche Vornamen zugelegt. Sie heißen James, Ella, Michelle, Eric oder Mimi, und diese Vornamen stehen auch zusätzlich zum eigentlichen auf ihren Visitenkarten. So sehr es mir natürlich das Namenmerken und das Ansprechen erleichtert, irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen. Würde ich mir in einer chinesischen Firma einen chinesischen Vornamen geben? Und warum können wir alle offenbar nicht lernen, wie man ihre Namen richtig spricht? So schwierig sind sie doch nicht.
Ich halte ein mehrstündiges Training, bei dem ich Kollegen vom lokalen Vertrieb und Service etwas über die bei uns gefertigten Produkte beibringe, die sie verkaufen und warten sollen. Es ist anstrengend, meine Stimme kratzt schon stark und ohne Paracetamol und Nasenspray hätte ich das wohl geschmissen. Immerhin, die Teilnehmer sind sehr zufrieden. In der Mittagspause warte ich im Foyer und mir fällt auf, wie im Atrium im ersten Stock jeweils mehrere Grüppchen von 2-3 Frauen in gleicher Richtung auf dem Gang den Lichthof mehrfach umrunden, in ein leises Gespräch vertieft und in zeitlupenhaft langsamer Gehbewegung. Am Tag zuvor schon hatte ich am People's Square ganz ähnlich Frauen gesehen, wie sie in kontinuierlich langsamem Schritt sich unterhaltend einen Weg entlang gingen. Es wirkt auf mich wie Nonnen in einem klösterlichen Kreuzgang, sehr meditativ und schön, wie eine gute Art, mittags Pause zu machen. Andere Kollegen wiederum sitzen versunken an ihren Tischen, den Kopf auf den Unterarmen und machen ein Nickerchen. Wie oft habe ich mir schon gewünscht, dass diese Sitte in Deutschland akzeptiert wäre. (seufzt)
Ich werde in ein wenige Kilometer entferntes richtiges Restaurant eingeladen. Sehr schick. Und der typische, runde Tisch steht diesmal in einem separaten kleinen Raum. Das wirkt elitär oder fast konspirativ, aber hey, wenn ich ein Geschäftsessen mit wichtigen Partnern oder Kunden hätte, so ein kleiner, eigener Raum wäre die ideale Umgebung. Aber auch so gefallen mir die chinesischen Restaurants sehr; das gemeinsame Essen in kleinen Häppchen von den gleichen Speisen auf dem großen Drehteller, und an dem runden Tisch sieht jeder jeden und ist Teil der Tischgemeinschaft und des Gesprächs; es gibt im Gegensatz zu unseren typischen, rechteckigen Tischen schlicht keinen Platz, an dem man vom Gespräch abgeschnitten sein könnte (was mir sonst leider immer mal wieder passiert). Die Kollegen – so wie schon die anderen Kollegen in Shenzhen zuvor – bestellen für mich fürsorglich Messer und Gabel mit. Aber mein Ehrgeiz mit den Stäbchen ist größer. Inzwischen kann ich sogar mit Hilfe der Stäbchen schon die kleinen, gegrillten Scampis essen, ohne die Hände fürs Abreißen des Kopfes zuhilfe nehmen zu müssen. Ha.
Das Essen dauert länger als anderthalb Stunden, ohne dass einer meiner Kollegen anfinge, unruhig auf die Uhr zu blicken; ich bin mir nicht sicher, ob das nur eine Ausnahme für mich, den Gast, ist, oder ob grundsätzlich die Büro- bzw. Pausenzeiten nicht ganz so streng gesehen werden. Wir fahren schließlich zurück zum Büro, ich schreibe noch ein paar Mails, und um viertel vor fünf fangen die allermeisten an, ihre Sachen zusammenzupacken und nach draußen zu strömen, wo die ersten Firmen-Shuttlebusse schon wieder warten, die Leute auf den jeweiligen Linien nach Hause zu bringen, meist mit einer halben bis zu anderthalb Stunden Fahrzeit. Das bedeutet auch, dass die meisten Kollegen hier von neun bis um fünf arbeiten, Montag bis Freitag. Minus Mittagspause wären das deutlich weniger Wochenarbeitsstunden als bei uns, was mich überrascht. Andererseits (ich habe vergessen, mal nachzufragen) dürften sie deutlich weniger Urlaubstage haben, insofern werden wir unter dem Strich in Deutschland sicher kaum untervorteilt sein.

Klischeebild

Im Regen beobachte ich eine Frau, die lautlos auf ihrem Elektroroller im mehrspurigen Berufsverkehr fährt, einhändig, in der anderen Hand ein Regenschirm. Ohne Helm. Und ohne Licht.
Abends hänge ich natürlich noch eine Weile am Fenster und mache ein paar sehnsuchtsvolle Fotos der blinkenden Skyline.


[giardino, 16:40] Permalink (2 Kommentare) 1273
Dienstag, 30. April 2013
Eine Woche China: Shanghai (Tag 6)
Wecker ausgemacht und prompt heftig verschlafen. Egal, nach Frühstück im Hotel (diesmal gibt es auch westliches Frühstück mit Schokocroissant) mache ich mich auf, mit der Metro ins Zentrum zu fahren. Leider ist es ziemlich dunstig, es wird also nicht allzu einfach, mit meiner kleinen Kompaktknipse gute Fotos zu machen. Eine Einzelfahrt in der Shanghaier Metro für ein paar Stationen kostet 3 oder 4 RMB, das sind umgerechnet höchstens 50 Cent. Am Eingang zu den Bahnsteigen muss man an jeder Station durch eine Sicherheitsschleuse, wo das Gepäck gescannt wird. Die Wagen sind mäßig voll, es ist aber auch ein freier Tag, an dem vor allem chinesische Städtetouristen unterwegs zu sein scheinen.
Ich steige nach einmal umsteigen erst einmal mitten im Finanzdistrikt aus, zwischen Fernsehturm und den Wolkenkratzern. Darunter sind die derzeitige Nummer 4 und 12 der höchsten Gebäude der Welt, nämlich das Shanghai World Financial Center (der Flaschenöffner, knapp 500m hoch) und der Jin Mao Tower (der pagodenhafte Turm, 420 m). Der Shanghai Tower (der verdrehte mit den zerzausten Kranhaaren obenauf, geplant 632 m hoch) wird nach seiner Fertigstellung im nächsten Jahr dann das zweithöchste Gebäude der Welt sein, nach dem Burj Khalifa in Dubai.
Wahnsinn.
Einmal mit vielen vor allem chinesischen Touristen auf dem kreisförmigen Fußgängerweg rund um die große Kreuzung, dann geht es weiter mit der Metro eine Station weiter westlich, auf die andere Seite des Flusses, wo die Nanjing Lu ist, die Haupteinkaufsstraße Shanghais. Beim Auftauchen aus dem Untergrund stehe ich vor einem großen Apple-Shop, der offensichtlich heillos überlaufen ist.

Ich laufe die Nanjing Road zurück zum Flussufer (»Bund« genannt), um Pudong nochmals in der berühmten Gesamtansicht zu sehen und zu fotografieren. Nach den Tagen der Schwüle tut es richtig gut, dass hier vielleicht nur 13, 14 Grad herrschen. Nur der Wind ist unangenehm feucht und kalt.

Zurück dorthin, wo ich hergekommen war und die stark belebte Straße noch weiter, über den Century-Platz bis zum People Square, einer Park-Oase mitten im Zentrum, wo es neben Grünflächen, Bäumen und Bänken auch ein paar kleine Fahrgeschäfte für Kinder gibt. Zwei Frauen und ein Mann bitten mich, ein Foto von ihnen zu machen. Eine der jungen Frauen kommt mit mir auf Englisch ins Gespräch, wo ich herkäme, sagt dann sogar Guten Tag und Wie geht es Ihnen auf Deutsch, sie seien aus der Provinz in der Nähe und als Ausflug in Shanghai. Was ich denn hier täte, ob ich das erste mal in China und Shanghai sei usw. Sehr nettes Gespräch. Am Ende fordert sie mich auf, doch mit ihnen zu irgendeiner Tee-Zeremonie-Demonstration zu kommen, die nur einmal im Jahr stattfinde. Dauerte auch nur 20 Minuten. Ich verneine freundlich (was ich mehrere Male tun muss und mir schwerfällt, ihr kennt meine Schwierigkeiten, nein zu sagen), denn schließlich habe ich noch einen Tag Arbeit am Rechner vor mir.

Ich streife ein wenig weiter durch den Park, und bereits am Ausgang am anderen Ende werde ich von zwei jungen Frauen gefragt, ob ich sie fotografieren würde, dann ein ähnliches Gespräch mit einer der beiden, sehr nett, und am Schluss versucht sie auch, mich zum Besuch dieser Teezeremonie zu überreden, zu der ihre Freundin und sie jetzt gehen würden, schließlich gäbe es das nur heute. Und nur 20 Minuten! Ich verneine wieder vielmals und fahre schließlich mit der Metro zurück zum Hotel, schließlich ist schon der Nachmittag angebrochen und ich muss auch noch eine Kleinigkeit essen (McDonalds, natürlich). Zunächst lege ich die beiden Begegnungen unter der Rubrik die Leute sind sehr offen und freundlich und kommen gerne mit Fremden ins Gespräch ab. Erst im Nachhinein, je länger ich darüber nachdenke, waren die Treffen zu gleichförmig und teilweise bis ins Detail gleich formuliert, als dass ich wirklich noch daran glaube, dass das nicht Leute auf gezieltem Touristenfang waren.
Zurück im Hotel lasse ich mir im einigermaßen luxuriösen Zimmer ein Bad ein, K's Choice läuft leise auf dem Handy, und ich entspanne mich wunderbar. Schließlich ist es vier Uhr, als ich mich an den Rechner setze und arbeite, und es macht sogar richtig Spaß, so dass ich erst irgendwann vor Mitternacht den Bildschirm zuklappe. Zwischendurch laufe ich immer mal wieder ans Fenster und fotografiere die Skyline in allen Schattierungen des Abendlichts, diesmal auch zur anderen Seite hin, Richtung Finanzdistrikt und den Hochhäusern, vor denen ich am Vormittag noch stand. Blöd nur, dass mir der Klimawechsel wohl nicht ganz so gut getan hat, ich spüre wie langsam eine Erkältung aufzieht. Zwischendurch lese ich auch mal ein bisschen meine Timeline auf Twitter. Dass das nur geht, weil ich eine VPN-Verbindung in unser Firmennetz in Deutschland habe, ist allerdings bedrückend. Twitter, Youtube, Facebook, all das und vermutlich noch viel mehr an Quellen und Netzwerken lässt sich von China aus nicht aufrufen.
(auch in größer)

Ich steige nach einmal umsteigen erst einmal mitten im Finanzdistrikt aus, zwischen Fernsehturm und den Wolkenkratzern. Darunter sind die derzeitige Nummer 4 und 12 der höchsten Gebäude der Welt, nämlich das Shanghai World Financial Center (der Flaschenöffner, knapp 500m hoch) und der Jin Mao Tower (der pagodenhafte Turm, 420 m). Der Shanghai Tower (der verdrehte mit den zerzausten Kranhaaren obenauf, geplant 632 m hoch) wird nach seiner Fertigstellung im nächsten Jahr dann das zweithöchste Gebäude der Welt sein, nach dem Burj Khalifa in Dubai.
Wahnsinn.




Zurück im Hotel lasse ich mir im einigermaßen luxuriösen Zimmer ein Bad ein, K's Choice läuft leise auf dem Handy, und ich entspanne mich wunderbar. Schließlich ist es vier Uhr, als ich mich an den Rechner setze und arbeite, und es macht sogar richtig Spaß, so dass ich erst irgendwann vor Mitternacht den Bildschirm zuklappe. Zwischendurch laufe ich immer mal wieder ans Fenster und fotografiere die Skyline in allen Schattierungen des Abendlichts, diesmal auch zur anderen Seite hin, Richtung Finanzdistrikt und den Hochhäusern, vor denen ich am Vormittag noch stand. Blöd nur, dass mir der Klimawechsel wohl nicht ganz so gut getan hat, ich spüre wie langsam eine Erkältung aufzieht. Zwischendurch lese ich auch mal ein bisschen meine Timeline auf Twitter. Dass das nur geht, weil ich eine VPN-Verbindung in unser Firmennetz in Deutschland habe, ist allerdings bedrückend. Twitter, Youtube, Facebook, all das und vermutlich noch viel mehr an Quellen und Netzwerken lässt sich von China aus nicht aufrufen.
(auch in größer)

[giardino, 22:15] Permalink (1 Kommentar) 1933
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